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Hochenergetische Strahlung aus dem Weltraum, die sogenannte galaktische kosmische Strahlung, kann das Klima der Erde beeinflussen, indem sie die Wolkenbedeckung in der unteren Atmosphäre erhöht und einen „Schirmeffekt“ verursacht. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler von der japanischen Universität Kōbe in einer kürzlich erschienenen Studie. Nach Angaben der Autoren untersuchten bisherige Studien nur geringfügige Veränderungen der galaktischen kosmischen Strahlung. Einen eindeutigen Beweis für einen Zusammenhang mit der Wolkenbildung, wie ihn seit 1997 der dänische Klimaforscher Henrik Svensmark postuliert, habe man so nicht erbringen können.
Die Neuerung der aktuellen Studie bestehe darin, dass das Klima zum Zeitpunkt der letzten Umpolung des Erdmagnetfelds vor 780.000 Jahren untersucht wurde. Bei einem solchen, sehr seltenen Ereignis sinkt die Magnetkraft der Erde auf weniger als ein Viertel, die galaktische kosmische Strahlung steigt um mehr als 50 Prozent und die Wolkenbedeckung nimmt stark zu.
Anhand von Sedimentproben vom chinesischen Lössplateau und der Osaka Bay in Japan will das Team von der Universität Kobe herausgefunden haben, dass der ostasiatische Wintermonsun zum Zeitpunkt der letzten Umpolung des Erdmagnetfelds stärker wurde. Die kombinierte Wirkung von kosmischer Strahlung und Wolkendecke könnte zu einem hohen Luftdruck in Sibirien geführt haben, so die Hypothese der Wissenschaftler.
„Diese Studie bietet eine Möglichkeit, die Auswirkungen von Wolken auf das Klima zu überdenken. Wenn die galaktische kosmische Strahlung ansteigt, nehmen auch die niedrigen Wolken zu, und wenn die kosmische Strahlung abnimmt, gehen die Wolken zurück. Die Klimaerwärmung könnte also durch einen umgekehrten Schirmeffekt verursacht werden“, zitiert das Internetportal „DownToEarth“ den Co-Autor Masayuki Hyodo. Die jüngsten Forschungsergebnisse könnten unser Verständnis der gegenwärtigen globalen Erwärmung sowie der Mittelalterlichen Warmzeit verbessern, so der Professor vom Forschungszentrum für Binnengewässer.