Bill Gates verspricht Milliarden für Kernforschung

Ende letzten Jahres kündige Bill Gates an, die amerikanische Politik von den Vorzügen neuer Reaktortechnologien überzeugen zu wollen. Jetzt hat der Microsoft-Mitbegründer und zweitreichste Mensch der Welt offenbar damit begonnen, seine Ankündigung in die Tat umzusetzen. Wie das amerikanische Technologieportal geekwire.com berichtet, hat sich Gates mit verschiedenen republikanischen und demokratischen Kongressabgeordneten getroffen, um für den sogenannten „Laufwellen-Reaktor“ zu werben. Im Falle eines staatlich finanzierten Pilotprojekts wolle er eine Milliarde US-Dollar aus seinem Privatvermögen beisteuern und eine weitere Milliarde an privaten Mitteln mobilisieren.

Gates gründete 2006 TerraPower. Die Firma hat das Ziel, einen kommerziell einsatzfähigen Laufwellen-Reaktor zu konzipieren und zu bauen. Das Besondere an diesem bislang theoretischen Kernreaktor-Konzept ist, dass es mit wenig oder gar keinem angereichertem Uran auskommt. Stattdessen werden abgereichertes Uran, Roh-Uran, Thorium oder abgebrannte Brennelemente aus Leichtwasserreaktoren verwendet. Außerdem sollen Laufwellen-Reaktoren den Brennstoff effizienter nutzen und erheblich weniger Abfall produzieren als bisherige Reaktoren.

Abgereichertes Uran ist reichlich verfügbar, da es als Abfallprodukt bei der Anreicherung von Uran anfällt. Laut TerraPower könnten Laufwellen-Reaktoren mit dem weltweit gelagerten abgereicherten Uran 80 Prozent der Weltbevölkerung mit einem Pro-Kopf-­Stromverbrauch auf dem Niveau eines durchschnittlichen US-Bürgers über ein Jahrtausend lang versorgen.

Quelle: http://bit.ly/2SiuobW

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