Jul 25•26 min read
Bei diesem Text handelt es sich um eine Einzelmeinung von Günter Ederer vom 22.07.2019, die keine Quellen nennt, sondern die Verifizierung der Daten dem Leser aufbürdet. Trotzdem erachte ich den Text für nennenswert und würde ihn als Kommentar einstufen, da er sehr viele Aspekte der Klimawandel-Debatte berücksichtig und eine denkbare Zukunft im Jahr 2030 skiziert. Der Leser sollte den Text also nicht so fürchterlich ernst nehmen und im Fall von Zweifeln oder Diskussionen selber Quellen suchen, die die hier aufgestellten Thesen oder behaupteten Tatsachen belegen können.
Ältere Leser können sich vielleicht noch erinnern. Da gab es in den USA den Nachrichtenmoderator Walter Cronkite, der von 1962 bis 1981 die CBS-Newsshow am Abend präsentierte. Er war so beliebt und geachtet, dass er bei der Bevölkerung als der vertrauenswürdigste Mann in den USA galt, den sie jederzeit zum Präsidenten wählen würden. Was für eine irre Vorstellung: Einer der öffentlich-rechtlichen Ansagerinnen oder Moderatoren könnte sich mit so einem tadellosen journalistischen Ansehen schmücken. Zur Zeit habe ich den Eindruck, sie überbieten sich gerade dabei, wer in kürzestem Abstand das Wort Klima in Verbindung mit „Rettung“ oder „Weltuntergang“ verwenden kann – und das auf allen Kanälen, bei allen Sendungen, egal, ob es sich um einen Tierfilm oder einen Bericht vom Kirchentag handelt.
Kontrollwahn im täglichen Leben
So frage ich mich, wie hätte wohl Walter Cronkite dieses Thema behandelt? Hätte er auch jene Wissenschaftler zu Wort kommen lassen, die die Treibhaustheorie infrage stellen und jenen Politikern Sendezeit gewährt, die nicht den totalen Zugriff des Staates auf jedes Detail des täglichen Lebens gutheißen, nur weil dies angeblich den Klimakollaps verhindert? Dazu ein Beispiel: Von der Klimarettung überzeugte Kommunen schreiben jetzt den Hausbesitzern vor, wie der Vorgarten aussehen muss. Zu viele Steine werden verboten, sie reflektieren nämlich Wärme. In Kalifornien dürfen keine Rasen und Blumen den Vorgarten schmücken, die brauchen zu viel Wasser. Da sind nur Steingärten erlaubt. Die Rettung des Klimas ist hier wie dort das Vehikel, Politikern mehr Macht zu verleihen, die Überwachung des Bürgers auszudehnen.
Im dem von der Klimarettung besessenen Deutschland wäre Walter Cronkite längst vom TV-Schirm verbannt. Privat kämpfte er gegen Windkraftanlagen in der Nähe von Wohngebieten. Damit wäre er vom Klimarettungsmainstream erledigt worden. Über die mehr als tausend Bürgerinitiativen gegen Windradanlagen in der Nähe von Wohnsiedlungen und in den Wäldern wird kaum oder nur abfällig berichtet. Dafür werden in den Talkshows der angegrünten Moderatorinnen immer dieselben Gäste mit den immer gleichen Inhalten dem Zwangsgebühren zahlenden Publikum zugemutet.
Spätestens seitdem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sich beim Ausstieg aus der deutschen Braunkohle an die Spitze der Klimaretter geputscht hat, als er den Ausstieg aus der Kohle schon für 2030 forderte, sollte dem noch selbstständig denkenden Mitbürger aufgegangen sein, dass die Klimarettung ein politisches und kein umweltrettendes Projekt ist. Wenn mit dem Bau von Kohlekraftwerken und Atommeilern Wahlen gewonnen werden könnten, wäre nicht nur Söder an der vordersten Front, sich dafür einzusetzen.
Voltaikwiesen für Bienen
Schon bei der Bürgerinitiative gegen das Insektensterben hat Söder bewiesen, dass er schnell die Stimmung im Land aufnehmen und sie für sich nutzen kann. Wer wollte nicht dabei sein, wenn es darum geht, unsere Biene Maja zu retten. Der Rückgang der Insektenzahl und -vielfalt ist ein Umweltproblem, das jahrelang nicht genügend beachtet wurde. Schnell wurden die Ursachen der traditionellen Landwirtschaft zugeschoben. Die hat sicher auch einen Anteil am Artenrückgang. Von den Milliarden Insekten, die von Windkraftanlagen getötet werden, von den endlosen Quadratkilometern der Photovoltaikanlagen auf ehemaligen Wiesen und Feldern, von den Raps- und Maismonokulturen, die zur Energiegewinnung als Beigabe zum Sprit oder für Biogasanlagen angebaut werden, war nie die Rede. Im Gegenteil: Söder will vor allem die Photovoltaikfelder ausdehnen. Das hilft nicht den Bienen und Insekten, sondern damit sollen Stimmen bei den Subventionsempfängern geworben werden. Was unter Bienen oder Klimarettung läuft, ist in Wirklichkeit der Kampf um die Milliardensubventionen für die eigene Klientel.
Doch die Grünen waren und sind da besser aufgestellt. Sie haben ihre Vorstellungen, ihre Themen seit mindestens 30 Jahren systematisch gepflegt und ausgebaut und ernten jetzt, was sie seit Jahren gesät haben. CDU/CSU, SPD und FDP haben dem nichts entgegenzusetzen, weil sie zu sehr mit ihrer Machterhaltung beschäftigt waren. Die einen (SPD) haben die Lebenswirklichkeit der Arbeitnehmer aus dem Blick verloren und die anderen (CDU) die Grundsätze einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik. Nun sind sie überflüssig. Wer vom menschengemachten Klimawandel überzeugt worden ist, wer sich von der Dauerberieselung der Klimaberichterstattung hat einfangen lassen, der wählt jetzt grün und nicht den Abklatsch einer zweitklassigen Kopie.
So sehr ein paar heiße Tage in 2018 und im Juni 2019 den Hitzetodwarnern hilft, die Nähe des Weltuntergangs als Beleg der Klimakatastrophe zu nutzen, so gefährlich ist die Umsetzung einer totalen Klimarettungspolitik für einen liberalen, freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat. Das beginnt mit der schon erwähnten allumfassenden täglichen Indoktrinierung, dieser schon erwähnten ununterbrochenen Gehirnwäsche durch die abgabenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Medien und einer finanziell mit dem Rücken zur Wand kämpfenden Presse, die sich die Recherchen spart und die grüne Grundströmung ungeprüft übernimmt. Das hat bizarre Züge.
Lehrer als Klimaprediger
Da organisiert die grüne Front die Auftritte einer autistischen Schülerin aus Schweden, und deren Parolen, die vor Angstszenarien und Panikmache nur so triefen, werden als positives Engagement junger Menschen gefeiert. Nur in wenigen kritischen Anmerkungen wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Kinder ja nur das wiederholen können, was ihnen in den Schulen von Lehrern erzählt worden ist. Diese Mobilisierung von Schülern wurde und wird in den Schulklassen gefördert. Die Lehrer haben die Jugendlichen aber nicht zu kritischen Bürgern erzogen, ihnen nicht die verschiedenen Theorien zum Klimawandel erklärt, damit sie mit widersprüchlichen Inhalten umgehen können. Dann hätten sie sich eigene Meinungen bilden können. So aber wurde aus dem Klimawandel ein Abklatsch des Kindermissbrauchs, der an die Kinderkreuzzüge im Mittelalter erinnert, an Maos Rote Garden, die ihre Lehrer misshandeln durften und an das sowjetbeherrschte Osteuropa, wo die Kleinen schon im Kindergarten mit Panzern übten, wie sie den Klassenfeind besiegen können.
Natürlich loben die Prediger des menschengemachten Klimawandels das Engagement der Kinder. Schließlich sind sie es ja, die den parteihörigen Medien und vor allem in den Schulen den drohenden Weltuntergang verkündet haben. Sie ernten jetzt die Früchte der Parolen und Indoktrination, die sie gesät haben. Es ist schon 15 Jahre her, als mir ein Oberstudienrat in Freiburg die Abiturprüfungsaufgaben für Baden-Württemberg zeigte. Von den Fächern in Englisch bis zu Biologie, Deutsch und Religion, immer ging es um den menschengemachten Klimawandel. Damals regierte noch eine CDU/FDP-Koalition in Stuttgart. Umweltministerin war Tanja Gönner, CDU. Sie sorgte auch für die strengsten Energiegesetze bei Gebäuden in Deutschland. Heute ist sie Geschäftsführerin der deutschen Entwicklungshilfegesellschaft GIZ, ferner stellvertretende Vorsitzende der kirchlich grün orientierten Organisation „Bewahrung der Schöpfung“ und sitzt für die Gesellschaftlichen Gruppen als GIZ-Vorsitzende im Kontrollgremium der „Deutschen Welle“.
Klimakunde statt Naturkunde und Physik
Das sind noch nicht alle Positionen, die sie in der Staatswirtschaft und Politik innehat und hatte. Ich beschreibe das so ausführlich, weil Tanja Gönner mit ihrem Wirken zu den Vorbereiterinnen des Grünen-Erfolges in Baden-Württemberg gehört. Dr. Ernst Beck, Mitverfasser von naturwissenschaftlichen Schulbüchern, verzweifelte daran, dass es ihm nicht mehr möglich war, schlichtes naturwissenschaftliches Wissen wie die Photosynthese neutral in den Gymnasien Baden-Württembergs unterrichten zu können. Als er dann auch noch die offiziellen Messungen der CO2-Kontrentationen durch das vom IPCC geförderte Institut auf dem Mauna Loa auf Hawaii als fehlerhaft ermittelte, wurde er ermahnt, sich an die offiziellen Vorgaben des Stuttgarter Ministeriums zu halten.
Unter dem Pseudonym Harry S. Olsen veröffentlichte er ein Buch mit den wichtigsten Klimalügen. Zum Beispiel wies er nach, dass es in den letzten 100 Jahren stark schwankende CO2-Konzentrationen gab, die teilweise höher waren als heute. Bevor ich diese Berechnungen für einen ARD-Film übernahm, fragte ich Stefan Rahmstorf vom Potsdamer Institut für Klimafolgeforschung, wie er diese Messungen beurteilt. Der lehnte ab, sich mit jedem x-beliebigen Studienrat und dessen unwissenschaftlichen Arbeiten zu beschäftigen.
Das war alles vor über zehn Jahren. Damals schon erlaubten die Kultusministerien auch, dass die grüne Propagandatruppe „German Watch“ ihre oft tendenziösen Vorträge in den Schulen halten durften. Pikant dabei: „German Watch“ wird massiv von der Münchner Rückversicherung unterstützt. Die drohende Klimakatastrophe ist ein erfolgreiches Geschäft mit der Angst, um das Versicherungsgeschäft anzukurbeln. Die Münchner Rück ist auch sehr im Ablasshandel engagiert, also in dem Geschäft, das Urlauber als Buße für ihre Urlaubsflüge bei den Münchnern Versicherungen gegen die Klimaauswirkungen in der armen Dritten Welt abschließen können. „German Watch“ gehört auch zu den Institutionen, die als Kronzeugen für den drohenden Weltuntergang von den öffentlich-rechtlichen Sendern befragt werden. Hier dürfen also die Raben den Raben bestätigen, dass sie schwarz sind.
„Die Ein-Thema-Republik“
All die CDU-Politiker wie Tanja Gönner (dazu gehören auch Klaus Töpfer und Peter Altmaier) haben den Boden gedüngt, auf dem die Grünen gewachsen sind und die jetzt indoktrinierte Kinder auf die Straße treibt. Parallel dazu verwandeln die öffentlich-rechtlichen Ansager zusammen mit grünlinken Zeitungsjournalisten Deutschland in eine „Ein-Thema-Republik“. Die Nachrichten beginnen mit einer Hitzewelle oder dem Schmelzen des Nordpoleises, der CO2-Reduktion, dem Kohleausstieg, der Ökosteuer etc. Es ist deshalb konsequent und logisch, dass die so berieselte Bevölkerung in Umfragen dann den Stopp des Klimawandels als wichtigste politische Aufgabe sieht. Und deshalb ist es kein Wunder, dass davon die Grüne Partei wie keine andere profitiert. Die Verrenkungen der SPD und der CDU, jetzt mit diesem Thema auch noch Wähler einzufangen, sind peinlich. Dabei wirkt sich für die Union verheerend aus, dass sie damit ihre marktwirtschaftliche Grundströmung einer Staatsgläubigkeit geopfert hat.
Ursula von der Leyen will als Kommissionschefin die Klimaziele verschärfen, sagt sie und hofft damit die Stimmen der Grünen im Europaparlament für ihre Nominierung zu gewinnen. Die aber sagen: Das ist uns zu vage und nicht genug. Die wählen wir nicht. Auch das ist ein typischer Vorgang für die erfolgreiche Taktik der Grünen. Wenn SPD oder CDU-Politiker sie nachahmen, legen die Grünen immer noch eine Forderung nach. Da ist kein Platz mehr für die wenigen Wissenschaftler und Journalisten, die den ganzen Wahnsinn hinterfragen. Wenn dann neue Fahrverbote, Emissionsgebote, neue Steuern und Abgaben Arbeitsplätze und Lebensstandard gefährden, wird auf Brüssel verwiesen, aber natürlich nicht erwähnt, wer in Brüssel die treibende Kraft war.
Der ehemalige Präsident des Münchner IfO-Instituts, Hans-Werner Sinn hat den Brüsseler Klimaautomatismus beschrieben. Da fordert ein Umweltminister in einem Staat – nehmen wir ruhig als Beispiel die Bundesrepublik Deutschland – schärfere Eingriffe in die Wirtschaft, um die „Klimarettung“ zu beschleunigen. Aber er kann sich weder in der Regierung noch im Parlament durchsetzen. Der Umweltminister trifft dann in Brüssel auf seine Umweltministerkollegen aus den anderen EU-Staaten, die alle das ähnliche Problem haben. Gemeinsam einigen sie sich auf neue weiter reichende Vorgaben, zum Beispiel bei der CO2-Verringerung und fahren dann wieder nach Hause. Jetzt berufen sie sich auf Brüssel und kommen so doch noch zum Ziel.
Abkassieren im Namen der Klimarettung
Die SPD muss dafür büßen, dass sie das alles mitgemacht hat, und das „Erneuerbare Energiegesetz“ zu einer gigantischen Umverteilung von Kapital und Einkommen von unten nach oben zugelassen hat. Ihre jetzigen krampfhaften Versuche, bei der Einführung einer Ökosteuer, die erst einmal wieder Pendler, Arbeitnehmer und Geringverdiener trifft, einen finanziellen Ausgleich zu schaffen, nimmt ihr keiner mehr ab. Sie hatten in vielen Bundes- und Länderregierungen die Möglichkeit, zumindest den unteren Einkommensschichten die Last der teuersten Stromversorgung Europas zu mildern. Das haben sie nicht, weil sie den Kontakt zu den Normalverbrauchern verloren haben.
Die Zweifel, dass es bei diesem gigantischen Umbau der Wirtschaft um die Rettung der Welt geht oder um einen nie dagewesenen Machtzuwachs der Regierenden und ihrer wissenschaftlichen Hintermänner, sind bei mir beseitigt. Die Vorhersage des mittlerweile verstorbenen renommierten britischen Wissenschaftsjournalisten Nigel Calder, 1998 bei meinem Besuch in London, wird jeden Tag deutlicher: Du wist sehen, stellte er resignierend fest: Alle Parteien, rechte wie linke, werden die Treibhausgas-Theorie übernehmen. Sie erlaubt ihnen, die Luft zum Atmen zu besteuern und werden dafür noch gelobt, weil sie die Welt retten. Dieser Versuchung werden sie alle nicht widerstehen. Nigel Calder hat recht behalten. Und auch seine zweite Erkenntnis bewahrheitet sich. Der Weltuntergang wegen der menschengemachten Überhitzung ist zwar eine angelsächsische Erfindung. Aber die werden sich bald wieder zurückziehen. Dafür werden die Deutschen die Führung des Klimawahns übernehmen, denn die waren schon immer gut, um Weltuntergangstheorien zu verbreiten.
Es gibt Satellitenbilder, die zeigen, dass sich die Sahara am südlichen Rand vom Atlantik bis zum Roten Meer zurückgezogen hat und der Baumbestand in der Sahelzone um 8 Prozent gewachsen ist. Das ist das Gegenteil von dem, was die Klimauntergangspropheten behaupten. Wer hat recht? Die Satellitenbilder oder die Klimamodellierer? Schon vor einigen Jahren hatte selbst der Spiegel eine Karte mit der Zunahme des Grüngürtels in der Sahelzone veröffentlicht. Was fehlt, sind unabhängige Wissenschaftler und Journalisten, die darüber forschen und schreiben und nicht am Tropf der Regierungen und der UN hängen, die sich auf eine Überhitzung der Erde mit katastrophalen Folgen geeinigt haben.
Satellitenbilder der NASA zeigen, dass der Nordatlantik, also auch die Nordsee, pro Jahr um knapp 3 Millimeter ansteigt, also in einem Jahrhundert um zirka 30 Zentimeter. Das, so haben Forscher festgestellt, ist ein Meeresspiegelanstieg seit dem Ende der letzten Eiszeit. Im Pazifik hingegen werden stark schwankende Meeresspiegel gemessen die, so wird vermutet, mit der Tektonik der Erdplatten zu tun hat.
Die Hurrikane-Beobachtungsbehörde der USA hat in den letzten Jahrzehnten keine Veränderung, weder in der Häufigkeit, noch in der Intensität der schweren Stürme festgestellt. Da die NASA ihre veröffentlichten Temperaturmessdaten seit 2012 systematisch im Nachhinein weltweit verändert, ist es nicht möglich, verlässliche Aussagen über den Temperaturanstieg seit Beginn der Industrialisierung zu machen. Da keine Regierung und auch nicht die UN die Datenveränderung der NASA hinterfragt, wird auch nicht geklärt, was sich dahinter verbirgt.
Doch um auf all diese Fragen und Widersprüche, die noch in einer schier endlosen Liste verlängert werden könnten, aufmerksam zu machen, ist es in der mittlerweile hysterisch aufgeheizten Klimarettungsdiskussion ein hoffnungsloses Unterfangen. Die politischen und journalistischen Akteure haben sich festgelegt. Fragen sind nicht nur unerwünscht, sondern gehören in die Kategorie Häresie. Völlig sinnlos ist es im Moment, die Treibhausgastheorie physikalisch zu hinterfragen. Im Glaubensbekenntnis der Klimaretter steht: 97 Prozent der Wissenschaftler haben sich festgelegt. Da gibt es keine Zweifel mehr. Schon die Frage: Wer sind die 100 Prozent und wer hat sie ausgewählt? – wird nicht mehr gestellt.
Die Prophezeiungen der Klimawissenschaftler
An vorderster Front im Kampf gegen die Erderwärmung steht das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung PIK. Die dort tätigen "Wissenschaftler" dienen den Klimarettungsjournalisten regelmäßig als Kronzeugen für den drohenden Weltuntergang. Eine der Gallionsfiguren ist der langjährige, mittlerweile emeritierte Direktor und Berater von Kanzlerin Angela Merkel, Hans Joachim Schellnhuber. Er ist so sehr von seiner Mission der Erwärmungskatastrophe überzeugt, dass er die heutige demokratische Staatsform infrage stellt. Sie sei nicht geeignet, die notwendigen Schritte zur Treibhausgasminderung einzuleiten. Er schlug deshalb vor, dass in Zukunft den Wissenschaftlern im Parlament Sitze zugeteilt werden, damit sie die Klimagesetze bestimmen können. In anderen Worten: Das Volk ist zu dumm, um die Auswirkungen seiner Entscheidungen zu verstehen, und deshalb müssen das die entsprechenden "Wissenschaftler" übernehmen.
Diese Aufforderung, die repräsentative Demokratie abzuschaffen, ist eigentlich ein Fall für den Verfassungsschutz und disqualifiziert ihn als Regierungsberater. Diesen Geist der Wahrheitsbevormundung haben meine Kollegen Dirk Maxeiner, Michael Miersch und ich auch schon einmal erfahren müssen, als das Umweltbundesamt für uns in einer Broschüre Veröffentlichungsverbot zum Thema Klima forderte.
Die Warnungen vor dem nahen Klima-Armageddon durch PIK-Wissenschaftler nimmt dabei bizarre Züge an. Der stellvertretende Direktor Stefan Rahmstorf hat jetzt gewarnt: "Wir verlieren die Kontrolle über das Klimasystem." Das heißt: Noch haben sie die Kontrolle über das Klimasystem. Wenn sie die Kontrolle haben, dann können wir ja unser Wetter bei ihnen bestellen: Also lieber Herr Professor Rahmstorf: Wir hätten gerne einen Sommer mit Temperaturen so um die 28 Grad. Und vergessen Sie nicht ein paar nächtliche Regenschauer für die Landwirte. Nach den Sommerferien melden wir uns dann wieder.
Unbestritten zählt Rahmstorf zu den am meisten zitierten Ozeanografen der Welt, vor allem, wenn es um den Anstieg des Meeresspiegels geht. So hat er den Stopp des Golfstroms vorausgesagt, was ihm ein Preisgeld von 1 Million Dollar der McDonnell-Stiftung einbrachte.
Die Hiobsmeldungen lohnen sich auch insofern, als sie ungeprüft übernommen werden. Das macht die Klimawarner populär. Extrem erfolgreich ist damit auch Mojib Latif, Professor am GEOMAR-Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung. So sagte er nach einem milden Winter voraus, dass die Kinder Schnee nur noch aus Bildern kennenlernen würden. Im Winter 2018/2019 hielten sich zum Beispiel auf dem Zugspitzplateau bis ins Frühjahr 6,5 Meter Schnee. Das ist aber für die Alarmisten kein Problem. Treffen ihre Angst-Voraussagen einmal ein, liegt das am Klimawandel. Liegen sie daneben, ist das nur ein Wetterphänomen.
Mojib Latif ist auch Präsident des deutschen Club of Rome, jener Millionärsvereinigung, die Vorreiter im Malen von Horrorvisionen war und ist und die sich durch noch so deutliche falsche Prophezeiungen nicht irre machen lässt. Ginge es nach dem Club of Rome, dann wären die Ölvorräte schon lange zu Ende. Dann müssten wir keine Ökosteuer für Benzin und Heizöl erfinden, um die Nachfrage zu drosseln. Es zeigt sich: Angstmachen ist ein lohnendes Geschäft, es hat immer Konjunktur, es hilft immer den Mächtigen in der Wirtschaft und der Politik. Die Zeche zahlen immer die Unter- und Mittelschichten, wie das "Energie-Einspeisegesetz" eindrücklich beweist.
Versetzen wir uns in das Jahr 2030, also in die nahe Zukunft, und unterstellen, dass die Forderungen der Klimamodellierer weitgehend erfüllt wurden: Anstieg der Fleischpreise, so dass sich das nur noch eine Minderheit leisten kann, Halbierung des Individualverkehrs etc. Also wir unterstellen: Deutschland schafft den Kohleausstieg bis 2030, so wie das die Kinder und Hardcoregrünen verlangen.
Nukleare Vorbilder
Was dann in Europa passiert wäre, zeigt ein Blick auf die Selbstverpflichtungen der europäischen Staaten. Deutschland hätte dann ungefähr die Hälfte der Dekarbonisierung Europas geleistet, entsprechend der bisherigen europäischen Vorgaben. Das heißt unter anderem: Die Strompreise in Deutschland sind noch einmal massiv angestiegen und weit mehr als doppelt so hoch wie in Frankeich. Heute schon beträgt der CO2-Ausstoß in Frankreich nur 4,38 Tonnen CO2 pro Einwohner im Vergleich mit Deutschland, das mit 8,88 Tonnen pro Einwohner fast doppelt so viel zum Weltuntergang beiträgt. Frankeich hat 2019 nur noch 1,9 Prozent Anteil an der Kohleverstromung, die es selbstverständlich eingestellt hat. Dafür bleibt es bei über 50 Prozent Atomstrom für die Elektrizitätsversorgung.
Auch Finnland ist ein Musterknabe. Es hat seinen CO2-Ausstoß aus Kohle auf Null gebracht und durch Kernkraftwerke ersetzt. Letzteres wird in Deutschland allerdings kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen. Finnlands Preis- und Wettbewerbsvorteil ist aber keine Bedrohung, weil das Land nur fünf Millionen Einwohner hat und deshalb für das Weltklima völlig unbedeutend ist. Dafür behauptet Finnland, dass seine neuen Atommeiler nicht mehr „durchbrennen“ können, also Katastrophen wie in Tschernobyl und Fukushima unmöglich sind. Dieser Reaktortyp, der auch in China gebaut wird, entwickelt sich zu einem Exportschlager. In Deutschland kommt er nicht zum Einsatz, weil es den Grünen 2025 gelungen ist, das Verbot der Nuklearindustrie ins Grundgesetz zu schreiben.
Heuchler und eingebildetes Vorbild
Spannend ist ein Blick nach Norwegen. Das verfolgt eine besonders raffinierte Strategie. Das Land brüstet sich mit hoch subventionierten E-Autos. Der Strom stammt aus Wasserkraft. Die Subventionen kommen aus dem größten Staatsfonds der Welt mit über einer Billion Dollar Vermögen. 2019 verkündete Norwegen, dass der Staatsfonds sich aus der Beteiligung von Kohlebergwerken und Kohlekraftwerken weltweit zurückziehe. So spiele Norwegen eine Vorreiterrolle der grünen Finanzpolitik. Liebe Norweger: Das ist eine Strategie der maximalen Heuchelei. Der Billionenfonds beruht auf Öl- und Gaseinnahmen. Und die werden nicht gedrosselt, obwohl sie auch zur Kohlenstoffwirtschaft gehören. Im Gegenteil: Das Land hat gerade, sehr zum Missfallen der Umweltschützer, neue Explorationsgebiete nördlich der Lofoten freigegeben. Statt in Kohlebergwerke, können die vielen Milliarden in die Bergwerke fließen, die Lithium, Kobalt und seltene Erden fördern. Die damit verbundenen bürgerkriegsähnlichen Zustände, im Kongo z.B., die Menschenrechtsverletzungen und Naturausbeutung, werden kaum thematisiert.
So könnten wir nun Staat für Staat in Europa analysieren und dabei auf allerlei Verwunderliches treffen. Zum Beispiel, dass Griechenland, das zu über 50 Prozent von der Braunkohle abhängt, gerade seine Kraftwerke auch mit Krediten der deutschen staatlichen KfW-Bank modernisiert und dass Nuklearkraftwerke in mehreren Ländern im Bau und in Planung sind. Der deutsche Weg, der als Vorbild dienen soll, findet also keine Nachahmer.
Verheerend für den Ausstieg aus der Kohlenutzung ist die Begriffsverwirrung, die durch die Gleichsetzung von Klimaschutz und Umweltschutz erfolgt. Es ist den grünen Lobbyisten ziemlich gut gelungen, Klimaschutz, der ja nichts anderes ist als Energiepolitik, mit Umweltschutz gleichzusetzen. Dass für Windkraftanlagen Schneisen in Wälder geschlagen werden müssen, Millionen Vögel und Fledermäuse geschreddert werden, die Gesundheit von Menschen gefährdet wird, dass Landschaften unter Solarstrommodulen verschwinden, Monokulturen von Energiepflanzen, wie Raps und Mais die Artenvielfalt bedrohen, wird konsequent von der grünen Front geleugnet.
Für 2018 hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt errechnet, dass durch Windkraftanlagen 1.500 Tonnen Insekten vernichtet wurden. Die Rotorblätter sind oft schwarz vor Insektenleichen. Die Prediger der Klimamodellierer haben darüber keine TV-Beiträge hergestellt, wenn sie über Umweltthemen Filme zeigten. Diese verlogene Energiepolitik erhöht nicht nur das grüne Wählerpotenzial, sondern speist auch ihre Spendeneinsammlungskassen.
Große Kohleländer
Also noch einmal hypothetisch: Wir unterstellen, das Treibhausgas bedroht tatsächlich unser Klima, ja unsere Zukunft. Und wie gesagt: Europa und vor allem Deutschland, das ungefähr zwei Prozent des Welttreibhausgases emittierte, hat es geschafft, total klimaneutral zu werden, so wie es die grünen Aktivisten und die Kinder auf den Straßen wollten. In diesem Fall müssen wir allerdings eine deprimierende Feststellung treffen: Die Erderwärmung geht auch 2030 ungebremst weiter und die Treibhausgase steigen in bisher unbekannte Höhen. Die Ursachen für diese Hiobsbotschaft: Jahrelang haben Politiker und ihre journalistischen Hofsänger nicht berichtet, was wirklich auf der Welt passiert. Nicht was berichtet wurde, bestimmt 2030 die Klimawirklichkeit, sondern was nicht berichtet wurde.
Beginnen wir mit China, dem größten Emittenten. Der Staat arbeitet auf den Klimakonferenzen artig mit. Peking hat das Pariser Abkommen unterzeichnet. Warum sollte es das auch nicht tun? Schwellenländer müssen noch keine Treibhausgasreduktionen bekannt geben. Nach internen, sehr zuverlässigen Informationen, die durchaus nachvollziehbar sind, produziert China zur Zeit 67 Prozent seiner Energie aus Kohle und wird dies auf unabsehbare Zeit auch weiterhin tun. China weiht jede Woche mehr Kohlekraftwerkskapazitäten ein, als Deutschland insgesamt stilllegen wird. Die Gründe sind plausibel: China hat schier unerschöpfliche Kohlereserven, die die billigste Energie, die es in China gibt, liefert. Allerdings befinden sich die Kohlevorräte fast alle im Norden des Landes. Die boomende Industrie und der größte Bedarf sind südlich des Jangtse-Flusses. 50 Prozent der gesamten Kapazität des Riesenreiches ist damit ausgelastet, Kohle von Nord nach Süd zu bringen. Deshalb baut China auch Solar- und Windkraftanlagen im Süden und Norden. Dazu kommen 38 Kernkraftwerke in Betrieb, 21 im Bau und weitere 38 in der Planung. Diese Kapazitäten verführen unsere Politiker dann zu so irreführenden Aussagen, wie sie Bayerns angepasster Ministerpräsident Söder gerade wieder gemacht hat: China errichte, sagte er, mittlerweile mehr erneuerbare Energie, als jedes andere Land. Stimmt: Aber es bleibt trotzdem, dass der Anteil der Kohle auf 67 Prozent festgelegt ist. Trotz des massiven Ausbaus der Kernkraft trägt sie nur zu zehn Prozent des Energiebedarfs bei.
Auch das 1,3-Milliarden-Volk der Inder hat 370 Kohlekraftwerke im Bau und der Planung, ungeachtet der rhetorischen Verpflichtungen, die das Land in dem Pariser Klimaabkommen angegeben hat. Indiens Energie stammt zu 70 Prozent aus Kohle. Zusätzlich sind sechs weitere Kernreaktoren in Vorbereitung, alles Energiequellen, die in Deutschland eliminiert werden. Besonders pikant: Vor wenigen Monaten hat Indien den Vertrag mit Australien geschlossen, eines der größten Kohlevorkommen der Welt im australischen Bundesstaat Queensland ausbeuten zu können. Dafür wird auch ein neuer Hafen an der Küste in der Nähe des Barrier-Riffs gebaut.
Hintergrund dieses Deals: Bei der Wahl in Australien hat Queensland überwältigend für die Liberale Partei gestimmt, die den Kohleabbau unterstützt. Die oppositionelle Labour Partei verlor dadurch einen schon sicher geglaubten Sieg. In den grünen Front-Meldungen klang das noch ganz anders. Da wurde von Indiens Stopp von Kohlekraftwerken bis 2024 geschrieben, was auch Auswirkungen auf den Kohleabbau in Australien habe. Nun ist alles ganz anders gekommen.
Eine Luftnummer im Flugverkehr
Erfolgreich wurde bis 2030 in Europa auch der Luftverkehr stranguliert. Für das Weltklima hatte das allerdings keinerlei Auswirkungen. Karsten Schwanke, ARD-Meteorologe und Klimawandelerklärer, hatte zwar der Luftfahrt bescheinigt, dass sie nur zu einem Bruchteil für das Treibhausgas verantwortlich sei. So wäre bei einem völligen weltweiten Verbot des Fliegens, die Klimakatastrophe nur um 5 Jahre aufgeschoben.
Die Realität: Der Luftverkehr nahm vor allem in Asien rasant zu. Wegen des erfolgreichen Wirtschaftswachstums benötigte allein Indonesien für den Zeitraum ab 2020 zusätzlich 250.000 Flugkapitäne. In Europa stürzte das Flugverbot ehemalige blühende Touristenzentren in völlige Armut.
Die UN-Klimagipfel und Wirtschaftsgipfel zum Thema Klimarettung sind auch Gipfel der Heuchelei und sinnloser Geldverschwendung. Zum Weltwirtschaftsforum 2019 im schweizerischen Davos hatten sich 1.500 der mächtigen Wirtschaftsbosse und Politiker angesagt, die mit ihrem Privatflugzeug kamen. Sie wurden dann von allen überfüllten Schweizer Flughäfen per Helikopter nach Davos geflogen. Dort bejubelten sie die 16-jährige Greta. Verlogener geht es kaum.
Ähnlich sind die Ergebnisse der UN-Klimagipfel zu bewerten. 187 Staaten haben an dem Pariser Klimagipfel teilgenommen, und die meisten haben das Abkommen mittlerweile unterschrieben und ratifiziert. Die Mehrheit der Entwicklungsländer hat nur zugestimmt, weil ihnen ein Klimafonds versprochen wurde. Von 2020 bis 2025 sollen demnach die Industriestaaten jährlich 100 Milliarden Dollar überweisen, damit die armen Länder für die Folgen der Erderwärmung, für die ja laut UN-Klimabehörde IPCC die Industriestaaten verantwortlich sind, entschädigt werden.
2030 wird dann festgestellt, dass in keinem einzigen Jahr die 100 Milliarden eingezahlt wurden und dass das Geld, das in die Entwicklungsländer geflossen ist, wie auch schon früher der Großteil der Entwicklungshilfe, in korrupten Kanälen verschwand. Zu den wenigen Staaten, die ihre Zusage hielten, gehört wahrscheinlich Deutschland. Die Vorstellung, dass nach 2050 der Fonds erweitert werden sollte und auch die Schwellenländer wie China und Indien einzahlen werden, wurde aufgegeben.
Gipfel der heißen Luft
Das nächste Massentreffen der Klimagemeinde findet dieses Jahr in Santiago de Chile statt. Das heißt auch: Über zehntausend Treibhausgasbekämpfer fliegen in eine Stadt, die besonders weite Anflugwege hat. Aber dafür werden die Luftfahrtsünder sicher in eine Ablasskasse zahlen, mit der dann irgendwo etwas unternommen wird, was wir aber nicht erfahren werden.
Der Chilegipfel wird wieder nächtelange Verhandlungen über die Verbindlichkeiten für Treibhausgasminderungen der einzelnen Staaten ergeben. Es werden Einigungen erzielt, damit der Gipfel eine gemeinsame Erklärung abgeben kann, und wir werden eine zufriedene deutsche Umweltministerin und Kanzlerin hören, egal, wer dann diese Posten gerade innehat. Faktisch aber wird nichts passieren. Denn was immer die Staaten beschließen, es gibt keine Sanktionen, wenn die verabredeten Ziele nicht eingehalten werden. Im Endeffekt ist alles, was in Chile passiert, heiße Luft außer, die Industriestaaten werden noch deutlicher an den Pranger gestellt, weil sie durch ihren Lebensstandard soviel Treibhausgas schon ausgestoßen haben.
Die unter dem Dach der UN organisierten Klimakonferenzen erinnern an die Menschenrechtskonvention der UN von 1948. Sie wurde mittlerweile auch für alle Staaten verbildlich verabschiedet. Aber haben wir für die Menschen dieser Welt wirklich eine durchgreifende Verbesserung ihrer Rechte erzielt? Sitzen im Sicherheitsrat mit China und Russland nicht zwei Staaten, die jedes noch so verbrecherische Regime unterstützen, wenn es ihren Interessen dient? Wie viel Diktaturen in Afrika und wie viele Potentaten in Asien, deren Staaten Mitglied der UN sind, haben sich einen Dreck darum geschert, wenn sie an die Einhaltung der Menschenrechte erinnert wurden? Venezuela und Syrien sind dem Pariser Klimaabkommen beigetreten, und sie haben vor langer Zeit die UN-Menschenrechtskonvention ratifiziert. Na und? Die Konferenz in Chile, wie auch bisher alle anderen Massenveranstaltungen der Klimafront, wird auf das Wetter und das Klima keinerlei Einfluss haben, unabhängig davon, ob die Klimaretter oder die Klimaskeptiker recht haben.
Der Sieg der Staatsgläubigen
Deutschlands Ausstieg aus der eigenen Braunkohle liefert für die Symbolpolitik der Klimarettung unfreiwillig einen leicht überprüfbaren Beweis. Was wir an Treibhausgas reduzieren, ist für den Welt-CO2-Haushalt nämlich kaum noch messbar. Die Vorstellung gar, die wie ein Mantra von den grünen Illusionisten wiederholt wird: Deutschlands Energiepolitik werde weltweit als Modell beobachtet und habe einen Vorbildcharakter, spukt nur in den Köpfen einer deutschen Partei und den verängstigten Sozis und Konservativen. Wenn Deutschlands Weg in die CO2-freie Zukunft beachtet wird, dann nur, um als Abschreckung zu dienen, dass es vorführt, wie sich ein blühender Industriestaat durch eine verfehlte Energiepolitik selbst ruiniert.
Zu den politischen Siegern gehören 2030 auch die „Linken“ aller Schattierungen. Mehrfach hat die Parteivorsitzende der deutschen Linken, Katja Kipping, betont, dass mit der Energiewende auch der Kapitalismus überwunden und die profitorientierten Konzerne zerschlagen werden müssen. Das ist gelungen. Die CDU/CSU hat sich hoffnungslos in wirtschaftspolitischen Widersprüchen verfangen. Ludwig Erhards Markwirtschaft ging in Subventionsorgien für den Energieumbau und planwirtschaftlichen Eingriffen spurlos unter.
Manager, wie der VW-Chef Herbert Diess, konnten erfolgreich 5.000 Euro pro Auto Staatshilfe fordern, weil dieser Staat unerfüllbare Pläne für die Elektromobilität erlassen hat. Prinzipienlos und mit völlig verlotterten inhaltlichen Ideen ließen und lassen sich die Unionsparteien an der Nase im ideologischen Nirwana herumführen, was zu so fassungslosen Entscheidungen führt, dass der Staat für die E-mobil-Ladesäulen bezahlt. Das ist so, als ob der Staat die Tankstellen subventioniert hätte, um den Automobilverkauf anzukurbeln.
Das Ende der deutschen Marktwirtschaft
Den Preis für diese Politik zahlen die Arbeitnehmer mit sinkendem Lebensstandard, während die Managergehälter ungebrochen weiter steigen und die Aktionäre aus Scheingewinnen hohe Dividende erwarten können.
Frankreich erklärte schon 2019, dass das deutsche ordoliberale Modell endlich abgedankt hätte, was vom orientierungslosen Wirtschaftsminister Peter Altmaier indirekt bestätigt wurde, als er staatlich geförderte Wirtschaftsschwerpunkte umsetzte. Die deutschen Parteien lieferten sich einen Wettbewerb darin, wer am gründlichsten die Überreste der sozialen Marktwirtschaft beseitigen kann. Grundeinkommen, Mietbremsen, Fahrverbote, Essensvorgaben, Gleichstellungsvorschriften, ökologischer Zwangsanbau von Nahrungsmitteln, Handelsverbote, moralisch motivierte, nicht mehr sanktionierte Gesetzesüberschreitungen etc. erlässt. Aus der Klimarettung ist ein bürokratischer Monsterstaat mit gegängelten Einwohnern geworden, die das alles durch ihr Wahlverhalten selbst verschuldet haben.
Beim G20-Gipfel in den letzten Wochen in Osaka zeigten sich neben den USA, die ganz aus der UN-gesponserten Klimapolitik ausgestiegen sind, auch Brasilien, Russland, Saudi-Arabien, Australien und die Türkei als Wackelkandidaten, die zwar den jährlichen Konferenzzirkus mit jeweils über 10.000 Teilnehmern mitmachen, aber nichts unternehmen, was auch nur im Ansatz ihre Wirtschaft belasten würde. Wenn fast alles, was mit Klimawandel diskutiert wird, ungewiss ist, so stimmt eine Aussage ganz bestimmt: Sollte der Mensch mit seinem Lebenswandel für die Erderwärmung bis hin zur Klimakatastrophe verantwortlich sein, dann geht die Welt eh unter.
Es gibt nicht das geringste Anzeichen, dass die Welt aus der Kohlenstoffwirtschaft aussteigt. Überall in der Welt werden neue Öl- und Gasfelder erschlossen, neue Pipelines gebaut, in Deutschland Northstream II zum Beispiel. Es werden Wälder abgeholzt, auch für Palmöl als Spritbeigabe. Die auf zehn Milliarden zusteuernde Menschheit verlangt mehr Nahrungsmittel, neue von Naturkatastrophen gefährdete Landschaften werden besiedelt. Der Konflikt Umweltschutz gegen Energiebedarf wird mit Gewalt ausgetragen. Und selbst in den Industriestaaten wird der bisher eingeschlagene Weg, das Klima zu Lasten der niedrigen und mittleren Einkommensschichten zu retten, nicht ohne Konflikte ablaufen. Die Gelbwesten in Frankreich haben da gezeigt, was noch möglich ist