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Ein Team chinesischer Wissenschaftler hat zyklische Klimaveränderungen untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass sich die Erde bald abkühlen könnte. Nach Angaben der Hongkonger Tageszeitung „South China Morning Post“ untersuchten die Forscher unter der Leitung von Dr. Wu Jing von der Akademie der Wissenschaften der Volksrepublik China bis zu 10.000 Jahre alte Sedimentproben aus einem Vulkansee in der autonomen chinesischen Region Innere Mongolei. Ihr Beitrag sei kürzlich von der Fachzeitschrift „Atmosphere“ zur Veröffentlichung angenommen worden.
Laut „South China Morning Post“ entdeckten die Wissenschaftler, dass die Winter im Norden Chinas seit circa 6000 Jahren wärmer werden. Für einen Zusammenhang mit menschlichen Aktivitäten – etwa den Treibhausgas-Emissionen – hätten die Forscher keine Beweise gefunden. Stattdessen glaubten sie, dass die Erwärmung durch eine Veränderung der Sonnenaktivität ausgelöst und durch eine Interaktion zwischen oberflächennahem Meerwasser und der Atmosphäre im Pazifik (dem sogenannten El Niño - Südliche Oszillation) erheblich verstärkt worden sei.
Allerdings sei die Erwärmung keine stetige Entwicklung, sondern eher eine Achterbahnfahrt gewesen, mit Warm- und Kaltphasen, die einem 500-Jahr-Zyklus folgten. Laut „South China Morning Post“ deckt sich dieses Ergebnis mit einer chinesischen Studie aus dem Jahr 2014, bei der bis zu 5000 Jahre alte Sedimentproben untersucht wurden. Diese Studie sei zu dem Schluss gekommen, dass die aktuelle Warmphase in den nächsten Jahrzehnten enden und in eine 250 Jahre lange Kaltphase übergehen könnte.
Die jüngsten Forschungsergebnisse hätten Wu Jing überzeugt, dass die Möglichkeit einer globalen Abkühlung eine größere Gefahr sei als die menschengemachte globale Erwärmung. Die leitende Wissenschaftlerin sei besorgt, dass die Menschheit ein unangebrachtes Vertrauen in ihre eigene Fähigkeit entwickeln könnte, das Klima zu kontrollieren. Eine natürliche Klimaveränderung könne uns unvorbereitet treffen und Chaos, Hungersnöte oder gar Kriege verursachen. „Ein plötzlicher Temperaturabfall würde niemandem dienen“, zitiert die „South China Morning Post“ die Forscherin. „Das größte Problem ist, dass wir wissen, dass eine solche Veränderung eintreten wird, wir aber nicht genau wissen, wann.“
Die aktuelle Studie reiht sich in eine Serie neuerer wissenschaftlicher Arbeiten ein, die ein Licht auf Nicht-Menschliche-Klimafaktoren werfen. Kürzlich legten etwa japanische Wissenschaftler in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ dar, wie die kosmische Strahlung das Klima beeinflussen kann (hier clicken). Wenig später erklärte ein britisch-russisches Forscherteam, ebenfalls in „Nature“, dass das Weltklima erheblich von verschiedenen miteinander verwobenen natürlichen Zyklen beeinflusst wird (hier clicken).
Quelle: Newsredaktion