Stärke des asiatischen Monsuns korreliert mit Sonnenaktivität

Ein amerikanisch-britisches Forscherteam hat Proben von Stalaktiten und Stalagmiten aus einer Höhle im südostasiatischen Laos entnommen, um stabile Isotope von Kohlenstoff und Sauerstoff zu analysieren und somit das Klima der letzten 2.000 Jahre zu rekonstruieren. Konkret untersucht wurden das Isotop O-18, das einen Eindruck von der Stärke des Monsuns zu einem bestimmten Zeitpunkt gibt, und C-13, das den Wasserhaushalt bzw. die Feuchtigkeit der Wetterbedingungen zu einem bestimmten Zeitpunkt reflektiert.

Der Fachbeitrag „Hydroclimatic variability in Southeast Asia over the past two millennia“, der diesen Monat in „Earth and Planetary Science Letters“ erschienen ist, zeigt, dass das Klima in Südostasien im untersuchten Zeitraum äußerst variabel war. Besonders markant sind zwei Trockenphasen im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert. Diese waren der Wissenschaft bereits bekannt und werden als die Angkor I und Angkor II Dürren bezeichnet. Sie fallen zeitlich mit dem Zusammenbruch des sogenannten Khmer-Reichs zusammen. Deutlich ist in den Daten auch eine weitere Trockenphase zu erkennen, die von 1756 bis 1768 n. Chr. andauerte. Auch diese war der Forschung bereits bekannt und wird als „Strange Parallels Megadürre“ bezeichnet. Sie ging nach heutigem Stand der Wissenschaft mit Hungerkatastrophen in Indien und China einher.

Bemerkenswert ist aber vor allem folgendes Forschungsergebnis: Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Stärke des Monsuns (gemessen an Veränderungen des O-18-Isotops) statistisch signifikant mit drei Gradmessern für die Sonnenaktivität korrelierte: 1. „totale Sonneneinstrahlung“, 2. Anzahl der Sonnenflecken, und 3. Veränderungen in der Konzentration des Beryllium-10-Isotops in Eisbohrkernen. Besonders stark waren die Korrelationen nach dem Jahr 1200 n. Chr.

Die Autoren spekulieren, dass erhöhte Sonneneinstrahlung zu einer Erwärmung der Meeresoberfläche in tropischen Regionen des Atlantiks führen kann. Dies könne Veränderungen in der atmosphärischen Zirkulation und ein großräumiges Absinken von Luftmassen (Subsidenz) über dem tropischen Indischen Ozean hervorrufen, was die Niederschlagsmengen in den asiatischen Monsunregionen verringern könne.

Die aktuelle Studie reiht sich in eine Serie neuerer wissenschaftlicher Arbeiten ein, die ein Licht auf Nicht-Menschliche-Klimafaktoren werfen. Kürzlich legten etwa japanische Wissenschaftler in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ dar, wie die kosmische Strahlung das Klima beeinflussen kann (hier clicken). Wenig später erklärte ein britisch-russisches Forscherteam, ebenfalls in „Nature“, dass das Weltklima erheblich von verschiedenen miteinander verwobenen natürlichen Zyklen beeinflusst wird (hier clicken). In eine ähnliche Kerbe schlägt eine weitere aktuelle Forschungsarbeit, deren chinesische Autoren ausdrücklich vor natürlichen Klimaveränderungen warnen, die die Menschheit unvorbereitet treffen könnten (hier clicken).

Quelle: News-Redaktion

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